Sehr empfehlenswert!
Kategorie: Allgemein
20. Mai: UN – Weltbienentag
Das große Summen darf nicht verstummen!
Ein kleines Gedicht zum Weltbienentag:
DIE BIENE IN NOT
Ohne das herrliche Insekt
Wäre uns’re Welt nicht perfekt.
Fleißig wirkt sie in Wald und Flur
Für das Gedeihen der Natur.
Der Flügelschlag nimmer müde,
Eilt sie von Blüte zu Blüte.
Wir genießen ihren Honig,
Ihr Leben kümmert uns wenig.
So kann bald nahen die Stunde,
Da sie dreht die letzte Runde.
Wer die Vielfalt der Arten will,
Vermeidet den Chemie-Cocktail.
Insekten brauchen Lebensraum,
Lassen wir ihnen Gras und Baum.
Auch Wirbellose sind es wert,
Dass ihnen kein Leid widerfährt.
Retten wir den heimischen Wald,
Bewahren die Artenvielfalt.
Kämpfen wir für Mutter Erde,
Dass sie nicht zur Wüste werde.
Das oberste Gebot der Zeit
Muss heißen Nachhaltigkeit.
Statt nur nach Profit zu streben,
Im Einklang mit der Natur leben.
Autor: Rainer Kirmse , Altenburg
GK1 – 3. Standbesuch
Die Natur gibt uns und unseren Bienen den Takt vor. Ein grandioser Frühling neigt sich dem Ende. Die Temperaturen waren moderat, die Feuchtigkeit konstant, der Wind gering und die Entwicklung der Pflanzen super. Dies zeigt sich auch bei unserer Honigernte. An einigen Tagen wurden zwischen 5-7 kg Nektar je Bienenvolk eingetragen. Unglaublich, was diese Lebewesen an Arbeit leisten können. Ich bin sprachlos.
Bei so viel Nektar von aussen, hat dies jedoch zur Folge, dass der Nektar im Bienenvolk nur auf’s Minimum eingedickt wurde und unser Honig, obwohl er verdeckelt ist, einen hohen Wassergehalt aufweist. Wir können dies wiederum steuern, indem wir das Haltbarkeitsdatum des Honig’s verkürzen. Mehr dazu an unserem Kursvormittag.
Auch der Vermehrungstrieb der Bienenvölker blieb nicht aus. Rege habe ich Foto’s gesehen, Telefon’s erhalten und war mit einfangen beschäftigt. Ich hoffe, dass dies nun vorbei ist. Ein Glück für all jene, die neu zu Bienenvölkern kommen wollten und für all jene, die Bienenvölker verloren haben. Ein Neustart für alle und ich bin sicher, die letzte Kurssequenz konnte direkt umgesetzt werden…
Seit mehr als einer Woche hat auch der Wald mit dem Honigtau angefangen.
Es tropft. Die Läusepopulationen sind enorm und wir Imker*innen sind wohl fast die Einizigen, die Vorfreude und Freude beim Anblick von Läusen empfinden. Und HURRA! Sie sind da!
Rege fliegen unsere Bienen in den Wald und holen sich alles, was süss ist, um damit die Honigwaben erneut zu füllen. Ich denke, wir werden in diesem Jahr mehr als 2x schleudern können.
Das Thema „Honig“ wird uns nächsten Samstag stark beschäftigen.
Wir treffen uns am 28.05.2022 um 8.30 Uhr beim Simon Spengler in Schmitten. Bitte macht Fahrgemeinschaften!
Mitnehmen: Eigene Schutzbekleidung, wetterangepasste Kleidung, Notfallset, Schreibzeug und Notizmöglickeiten.
Wir freuen uns auf einen unvergesslichen Moment und freuen uns, Euch wieder zu sehen!
Das Beraterteam
Honigbienen versus Wildbienen
Autorin: Margit Sigrist, Imkerin
Immer wieder hört man zur Zeit in den Medien den Vorwurf, es gäbe zu viele Bienenvölker in der Schweiz und wir Imker würden damit die Wildbienen konkurrenzieren oder sogar verdrängen. Da wir ImkerInnen auf dieses Thema öfters angesprochen werden und es teilweise sogar zu verbalen Übergriffen in den Sozialen Medien kommt, möchte ich euch hier einige Fakten zu diesem Thema an die Hand geben.
Fakt ist, dass sich die Imkerei einer zunehmenden Beliebtheit erfreut und es nach wie vor Wartelisten für unsere Imker-Grundkurse gibt.
Gerade in den Städten ist dadurch die Anzahl der Neuimker und damit der Bienenvölker teils deutlich gestiegen. Auch viele erfahrene Imker sind teilweise in die Städte gezogen, da die Versorgungslage dort besser und die Gefährdung durch landwirtschaftliche Eingriffe geringer ist.
So kommt es zu einer Massierung von Bienenvölkern, die sicher nicht gut ist. Weder für die Honigbienen, noch für die Wildbienen.
Aber sind die Zahlen wirklich insgesamt so hoch?
Betrachtet man die meist gezeigte Statistik ab 2014, scheint es wirklich eine massive Steigerung von unter 150 000 auf über 183 000 Bienenvölker (2018) schweizweit zu geben.
Sucht man allerdings bei Agroscope nach der Statistik seit 1876, sieht das Bild völlig anders aus.
Selbst wenn man eine weitere, ähnliche Steigerung die letzten 4 Jahre voraussetzen würde, lägen wir mit knapp über 200 000 Völkern gerade mal wieder bei den Zahlen von 1886 und 1918!
Zwischen diesen Jahren waren die Zahlen wesentlich höher (bis über
250 000) und den Höchstbestand hatten wir 1936-1946 mit fast 350 000 Bienenvölkern. Bei den meisten Bauernhöfen waren die Bienen selbstverständlich ein Teil der Tierhaltung…und das in teilweise beeindruckend grossen Bienenhäusern.
Wir können also wohl festhalten, dass ein zu hoher Bienenbestand nicht Auslöser eines Niederganges der Wildbienen sein kann. Es müssen sich andere Faktoren geändert haben.
Tatsächlich taucht die Honigbienenhaltung im Merkblatt des FiBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau) zur Gefährdung und Schutz der Wildbienen von 2016 als gefährdender Punkt überhaupt nicht auf.
Dort werden vor allem der Rückgang der Blütenmenge und -vielfalt und der Verlust der Kleinstrukturen (Hecken, Brachflächen, ungenutzte Abhänge, Feldraine, Wegränder) genannt. Eine Entwicklung, die wir als Bienenhalter leider allzu gut kennen!
Nach dem grossen Blühen im Frühjahr fehlt auch unseren Bienen oft die Nahrung und es kommt zu grossen Versorgungslücken.
Nur…wir ImkerInnen können unsere Honigbienen notfalls füttern und so erhalten, auch wenn die fehlende Vielfalt der Pollen negative Spuren hinterlässt und die Bienen anfälliger gegen Krankheiten macht.
Die Wildbienen dagegen kann niemand füttern, sie brauchen unbedingt „Un“Kräuter im Acker, an Feldrainen und in den Gärten, sonst können sie für ihre Nachkommen keine oder nur unzureichende Vorräte anlegen. Zudem ist ihr Flugradius wesentlich geringer als der der Honigbiene, schon 500m schaffen die meisten Arten nicht. Sind sie lange von ihrem Nest weg, steigt auch die Gefahr, das ein Parasit dieses befällt und die Brut ebenfalls vernichtet.
Eine Wildbiene braucht also mehrere Faktoren, um sich erfolgreich fortzupflanzen: eine Nistmöglichkeit (je nach Art offene Bodenflächen, Pflanzenstängel, Totholz oder gar Schneckenhäuser), eine ausreichende Anzahl passender Blüten in unmittelbarer Nähe (einige sind sogar auf ganz bestimmte Pflanzen angewiesen, wie z.b. die Natternkopf-Mauerbiene) und dann auch eine Verbindung zu den nächsten Beständen ihrer Art, um nicht genetisch zu verarmen.
Das viel zitierte Bienensterben betrifft also vor allem die Wildbienen und sie brauchen unsere Hilfe. Und wie hilft man ihnen am besten?
Schuldzuweisungen an die Adresse der Honigbienenhalter helfen jedenfalls sicher nicht. Denn ich kenne keinen Imker, der sich nicht automatisch auch für die wilden Verwandten seiner geliebten Bienen einsetzt. Sei es mit dem Pflanzen von Bienenweide im eigenen Garten, am Bienenstand (es gibt deshalb auch durchaus Studien, die mehr Wildbienen im Umfeld eines Bienenstandes gefunden haben, als weiter entfernt), im Gemeindebereich oder als „Guerilla Gardener“ im weiteren Umfeld.
Oder im direkten Gespräch mit besorgten Eltern, wenn Efeu-Seidenbienen ausgerechnet den Sandkasten der Kinder für ihre Niströhren gewählt haben oder Hummeln (die genauso zu den Wildbienen gehören) in ein Mäuseloch im „heiligen Rasen“ eingezogen sind.
Oder als Berater für Gartenbesitzer oder Landwirte, die gerne etwas für die (Wild)Bienen tun möchten und nicht recht wissen, was genau am effektivsten helfen würde.
Inzwischen gibt es sogar dementsprechende Kurse über unseren Verband Bienen Schweiz. Denn wer sowieso keinen Honig ernten möchte, der sollte sich am besten mit den Wildbienen beschäftigen und so diesen gefährdeten Bienen helfen. Und das muss man ganz klar sagen: eine Haltung von Honigbienen gegen das Bienensterben ist ungefähr so effektiv wie das Halten von Hühnern gegen den Rückgang von Singvögeln!
Es gibt da einige Firmen, die leider ohne Rücksicht die Aufstellung von zusätzlichen Honigbienenvölkern bewerben oder umgekehrt auch Wildbienenhotels mitsamt Mauerbienen-Kokons verkaufen, was genauso sinnlos ist.
Die Honigbiene ist ein Haustier, das uns neben der Bestäubungsleistung Honig, Wachs und viele andere tolle Produkte schenkt. Die Wildbienen dagegen sind sehr wichtig für die Bestäubung, gerade wenn das Wetter nicht optimal und zu kalt für die Honigbiene ist. Honigbienen und Wildbiene zusammen sind die idealen Partner und so sollte es auch bleiben…beide gegeneinander auszuspielen kann der Sache nicht dienlich sein.
Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Artikel einige Zahlen an die Hand geben und ein bisschen Klarheit schaffen, um eventuelle Fragen gut beantworten zu können.
Am Schluss möchte ich noch die Tabelle des FiBl anhängen, die zeigt, wie man am effektivsten den (Wild)Bienen helfen kann:
Imker*innentreff 14. Mai 2022
Der Imker*innentreff in diesem Jahr findet von 08.00 Uhr bis 12.00 Uhr beim Imkerstübli im Agro der Landi Tafers statt.
Wir bieten unseren Imker und Imkerinnen eine Plattform für den Austausch, Fragen und Neuigkeiten. Gemeinsam wollen wir zusammen sitzen, über unsere Bienen schwärmen und Erfahrungen teilen.
Gerne wollen wir auch unsere gemachten Erfahrungen mit dem Varrox-Eddy, dem Sublimox und dem Varromat bei der Oxalsäurenverdampfung austauschen. Zeitgleich können, wer noch nicht hat, die verbilligten Medikamente beim Kanton bestellt werden und wer einen Refraktometer hat und diesen justieren möchte, besteht vor Ort die Möglichkeit, dies zu tun durch unsere ausgebildeten Betriebkontrolleure.
In diesem Jahr mit dabei sind Mitarbeiter der Firma BienenMeier aus Künten. Einmalig und genau zu diesem Event offerieren Sie uns dieses Sonderagebot: Event_14 5 22_Tafers_Landi
Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme!
Der Vorstand