FN 24.11.2012 – Leserbrief von Simon Spengler zu «Mit den Bienen um die Welt fliegen» – FN vom 17.11.2012

Als Imker las ich mit grossem Interesse Ihre Artikel zum Bienenfilm «More than Honey» und über die Probleme in der Imkerei. Unsere Lage ist wirklich nicht einfach: Trotz intensiver Forschung seit 30 Jahren zeichnet sich noch immer keine Lösung des drängenden Problems mit den Varroa-Milben ab, welcher im letzten Winter ein erheblicher Teil der Schweizer Bienenvölker zum Opfer fiel. Wie ein von Ihnen im Artikel zitierter Imker richtig sagt, gäbe es zwar ein chemisches Mittel, welches gut gegen diesen bösartigen Schädling wirkt und einfach einzusetzen ist. Dieses Mittel ist in einigen EU-Ländern zugelassen und wird dort den Imkern offen abgegeben. In der Schweiz steht es aber nicht auf der Liste der erlaubten Mittel, obwohl in den besagten Ländern bisher keine Rückstände des Mittels in Wachs oder Honig festgestellt werden konnten.

Hingegen sind bei uns andere Chemiekeulen erlaubt und frei erhältlich, die nachweislich Rückstände bilden. Diese Mittel werden halt von den Chemiemultis produziert, welche sich das teure Zulassungsverfahren leisten können.

Natürlich sollte es das Ziel aller Imker sein, möglichst ohne Chemie auszukommen, denn Honig ist ein Naturprodukt. Aber wenn ein Bienenvolk vor dem sicheren Tod steht, weil die natürlichen Mittel zu wenig gewirkt haben, soll man es retten oder einfach eingehen lassen? Im Kanton Freiburg wurde kürzlich ein verdienter Bieneninspektor verurteilt, weil er im Katastrophenwinter 2011 die Bienen zahlreicher verzweifelter Imkerkollegen mit dem unerlaubten Mittel gerettet hat. Hätte er diese Imkerkollegen im Stich lassen sollen?

Die Politik schmückt sich unterdessen gerne damit, den Bienen helfen zu wollen. Beim einfachen Imker ist bis jetzt von der oft beschworenen Hilfe nicht viel zu spüren, was zu immer grösserer Frustration führt. Warum bringt es unser Kanton nicht mal fertig, die erlaubten Mittel gegen die übermächtigen Schädlinge gratis abzugeben oder zumindest verbilligt? Stattdessen will er damit noch Geld verdienen und verlangt dafür überhöhte Preise.

Und wann werden die Paragrafen endlich zum Wohl der Bienen ausgestaltet, nicht zum Wohl wirtschaftlicher Interessen? Das wäre eine wirksame Hilfe für Bienen und Imker.

Autor: Simon Spengler, Schmitten

St. Nikolaus – Märit in Alterswil

Findet auch in diesem Jahr statt: am 1. Dezember 2012
Leider ohne Imkerbeteiligung, mangels Honig.
Schade. Ich hoffe für alle Imker und Imkerinnen, dass im nächstes Jahr viele Völker ausgewintert werden und die Honigernte wieder ergiebiger sein wird.
In diesem Zusammenhang:
Denkt daran in den nächsten Wochen die Winterbehandlung durchzuführen.

Herbsthöck am 9. November 2012 in Alterwil, 20.00 Uhr

im Rest. Alpenrose.
Welche Pflanzen sind für die Bienen und Insekten besonders wertvoll, welche liefern speziell viel Nektar oder Pollen ? Und gibt es gar Pflanzen, die überhaupt nicht beflogen werden ? Diese Fragen und viele andere mehr beantwortet Ruedi Ritter allen Imkern und Garten-interessierte in seinem Vortrag.
Der Anlass wir gemeinsam mit Bio Terra Freiburg durchgeführt.

Pflanzenschutzmittel und Bienen

Gestern Abend wurde im „Echo der Zeit“ auf Schweizer Radio DRS ein hörenswerter Beitrag ausgestrahlt, der die Rolle von Pflanzenschutzmitteln beim Bienensterben thematisiert.

Der Einfluss von Parasiten wie der Varroamilbe ist schon schlimm, aber die Kombination mit Pflanzenschutzmitteln habe verheerende Konsequenzen. Davon betroffen sind offenbar ebenfalls Wildbienen und Hummeln, die aber im Gegensatz zu den Honigbienen keine Imker haben, die sie pflegen und beobachten und gegebenenfalls Alarm schlagen können.

Der ganze Beitrag kann hier gehört werden: Warum die Bienen sterben