Wunderbarer Herbst 2025

Foto Petra Mäder

Der Herbst ist angekommen. Mit den Blättern fallen auch die Temperaturen. Wir geniessen das wunderbare Wetter und wären so gerne einfach nur zufrieden.
Doch der Umstand, dass die Asiatische Hornisse sich definitiv und tatsächlich auch bei uns bemerkbar macht, bringt unser inneres Gleichgewicht in massive Unruhe. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viel Zeit für die Suche investiert werden muss und diese nicht zwingend mit dem Fund eines Primär-oder Sekundärnestes gekrönt ist. Zudem haben viele von uns wenig Zeitreserven und oft nicht an den Nachmittagen, bei Sonnenschein und guter Sicht. Wir wollen sehr gerne helfen, unterstützen und können einfach nicht. Unsere Frustgrenze ist auf dem Prüfstand und wechselt sich mit der Resignation und der Motivation regelmässig ab.
Aber Aufgeben ist keine Option. Es erscheint im Moment als „das“ Imker und Imkerinnen-Problem und ist doch in vielen wichtigen Punkten zu kurz gedacht. Selbstverständlich bereiten mir die ausgeräumten Bienenvölker, die fassungslosen und hilflosen Imker und Imkerinnen und die still vor sich hin sterbenden Wildbienen Kopfschmerzen. Bloss, wie gehen wir das Ganze sinnvoll an?
Eines ist für mich klar: wir benötigen die Hilfe aller! Wir alle sind für unsere Umgebung verantwortlich und die Natur braucht jetzt unsere Unterstützung. Dies beginnt mit dem Wahrnehmen unserer Umgebung.
Haltet Eure Augen offen und bitte, meldetet jede Sichtung einer Asiatischen Hornisse oder einem Nest auf der Nationalen Plattform. Angaben dazu findet Ihr auf: https://www.bienen-sense.ch/asiatische-hornisse/
Ganz herzlichen Dank für Eure Unterstützung. Gemeinsam schaffen wir es.
Ich wünsche Euch allen eine wunderbare Zeit.

Franziska Ruprecht

BienenSchweiz: Informationen zur Asiatischen Hornisse

Jetzt im Spätsommer nehmen in den Gebieten, in denen die Asiatische Hornisse bereits auftritt, die Zahlen an Sichtungen stark zu.
Dies, weil Völker nun von den kleinen Primärnestern in die viel grösseren Sekundärnester (hoch in den Bäumen) umziehen oder bereits umgezogen sind. In diesen Sekundärnestern wachsen die Populationen stark an und so fliegen auch mehr Arbeiterinnen aus.
Von den Kantonalen Fachstellen habe wir die Meldung bekommen, dass sie sehr stark damit beschäftigt werden, Telefonanrufe von beunruhigten Personen entgegen zu nehmen, welche Sichtungen melden wollen.
Dies per Telefon zu tun, ist ineffizient und bindet Ressourcen, die anderweitig genutzt werden können. Zudem hilft eine gute Information, Ängste und Überreaktionen zu minimieren.

Imker/-innen können einen grossen Beitrag zur Bekämpfung der Asiatischen Hornisse leisten. Zuallererst ist es wichtig, Beobachtungen auf der Plattform www.asiatischehornisse.ch zu melden.
Diese Meldung sollen alle machen, auch generell interessierte Personen ausserhalb der Imkerschaft.

Werden Sichtungen am Bienenstand gemacht, gilt es als nächstes Dochtgläser aufzustellen. Herrscht daran dann Beflug von Asiatische Hornissen, kann mit Triangulation begonnen und der etwaige Neststandort eingegrenzt, respektive gar gefunden werden (siehe Anleitungen BGD-Merkblatt 2.7.2.). Gerade zum jetzigen Zeitpunkt sind die kantonalen Koordinationsstellen auf diese Vorarbeit seitens Imker/-innen angewiesen, da die Anzahl positiver Meldungen vielerorts explosionsartig zunimmt und die ausgebildeten Hornissenscouts nicht überall gleichzeitig auf Nestsuche gehen können.
Zur Triangulation und Nestervernichtung gibt es auch einen aktuellen Beitrag von Schweiz Aktuell (Link hier).
Bei starkem Beflug besteht die Gefahr, dass die Bienen in eine «Fluglähmung» geraten, also aus Angst gefressen zu werden, nicht mehr ausfliegen. Das kann rasch gefährlich werden für ein Volk da ihnen die Proteinversorgung (Pollen) fehlt. Gegen diese Fluglähmung helfen sogenannte «Volieren» (siehe BGD-Merkblatt 2.7.1). Wichtig zu wissen: Deswegen werden nicht weniger Bienen von Asiatischen Hornissen gefressen, aber diese Massnahmen führt dazu, dass die Fluglähmung nicht auftritt und somit die grösste Gefahr gebannt ist. Die weggefressenen Bienen mag ein (normal) starkes Volk verkraften, eine Fluglähmung hingegen schwächt derart, dass ein Volk eingehen kann.
Später im Jahr, wenn der Flugbetrieb abnimmt und dann eingestellt wird, muss verhindert werden, dass Asiatische Hornissen in die Völker eindringen. Deshalb ab Oktober bei eingestelltem Flugbetrieb: Fluglochbegrenzung auf 5.5 mm. Regional wurden auch schon kleinere Hornissen gesichtet, für die eine 5 mm-Höhenbegrenzung nötig ist. Nach Ende der Angriffe das Flugloch wieder freigeben, um Reinigungsflüge und «Stockputzete» nicht zu behindern. Je nach Höhe kann die Fluglochbegrenzung auch als Mäusegitter belassen werden.
Eine kompakte Zusammenstellung weiterer Informationen findet ihr im Positionspapier von BienenSchweiz (Link hier).
Und eine Seite, wie auch an Nichtimker/innen empfohlen werden kann: www.bienen.ch/velutina (oder auch einfach bienen.ch, das Thema ist aktuell prominent auf der Startseite).
Das für den Moment. In der aktuell «heissen Phase» werden wir euch regelmässig mit weiteren Informationen bedienen.

Liebe Grüsse
Mathias Götti / BienenSchweiz

Jahresprogramm 2025 – Fortsetzung

Liebe Vereinsmitglieder

Das weitere Programm 2025 ist unterwegs zu Euch und auch schon online:

Wir hoffen, wir sehen uns am Honig Zmorge und wünschen Euch viel Glück bei der Vorbereitung Eurer Bienenvölker für das nächste Jahr!

Der Vorstand