Futter schuld an Völkerverlusten?

Im März gab es einen Aufruf zur Einsendung von Futterproben eingegangener Völker an das ZBF, u. a. auch auf unserer Website. Man wollte feststellen, welche Rolle das Futter (speziell der HMF-Gehalt) beim Verenden dieser Völker gespielt hat.

Auf schweizerbauer.ch hat es nun einen Artikel zu dieser Untersuchung: Entwarnung für Imker. Es scheint, dass es bei den untersuchten Proben keinen Zusammenhang zwischen dem HMF-Gehalt des Futters und den Völkerverlusten gibt.

Achtung Varroa!

Durch den überdurchschnittlich warmen Frühling haben sich nicht nur unsere Bienenvölker, sondern auch deren ungeliebte Mitbewohner, die Varroamilben, prächtig entwickelt. Die Schadensschwelle kann kann aus diesem Grund früher erreicht werden, als in einem durchschnittlichen Jahr. Es empfiehlt sich also unbedingt, den natürlichen Milbenfall im Auge zu behalten und zu kontrollieren.

Massnahmen, wie die Bildung von Ablegern oder das rechtzeitige Abräumen und Behandeln der Völker, führen zu einer Entlastung. Bitte mit den Behandlungen nicht zu lange warten.

Die Schlüsselzahlen betreffend dem natürlichen Milbenfall, lauten gemäss dem diesjährigen Schreiben unseres Bienenkommissariats wie folgt:

  • Mehr als 3 Milben pro Tag: Eine Langzeit- oder zwei Stossbehandlungen mit Ameisensäure sollte sofort nach der Frühjahrsernte durchgeführt werden (ohne Aufsatz).
  • Mehr als 30 Milben pro Tag: Die Schadensschwelle wird in Kürze überschritten. Eine sofortige Behandlung ist dringend notwendig.

Bei Fragen werden unsere Inspektoren kompetent und gerne Auskunft geben.

Nachtrag: Ich wurde darauf hingewiesen, dass die angegebenen Grenzwerte für den natürlichen Milbenfall zu hoch angesetzt sind und dass bereits bei 10 Milben pro Tag Handlungsbedarf angesagt sei. Offensichtlich ist man sich in der Fachwelt nicht überall einig, wie hoch der natürliche Milbenfall sein darf. Das Buch «Varroose erkennen und erfolgreich bekämpfen» von Dr. Friedrich Pohl nennt ebenfalls von 10 Milben pro Tag, und schreibt dazu folgendes:

Meist wird eine baldige Behandlung bei mehr als 10 Milben pro Tag empfohlen und bei mehr als 30 Milben pro Tag die Schadensschwelle für überschritten gehalten. Andere Autoren halten 30 Milben pro Tag für unproblematisch, solange das Bienenvolk sich noch in der aufsteigenden Entwicklungsphase – bis Ende Juni/Anfang Juli – befindet und früh mit der Sommerbehandlung begonnen wird. Wenn bereits im Frühjahr hohe Milbenfallraten (über 10 Milben pro Tag) gezählt werden, darf auf keinen Fall auf die biotechnischen Bekämpfungsmethoden wie Drohnenbrutschneiden und Brutablegerbildung verzichtet werden. Die Völker würden den frühen Behandlungstermin nicht mehr oder nur noch sehr stark geschädigt erreichen.

Professur für Bienengesundheit an der Uni Bern

In den nächsten Jahren werden auch an der Universität Bern die Ursachen des Bienensterbens erforscht. Die Universität meldete letzte Woche, dass die Stiftung Vinetum die «Vinetum-Professur für Bienengesundheit» finanzieren wird. Ein Auszug aus der Medienmitteilung:

Ihre Besonderheit liegt europaweit in der veterinärmedizinischen Ausrichtung. Sie wird Erkenntnisse liefern zur weitgehend unerforschten Biologie, Physiologie und Pathologie der Bienen wie auch im Kampf gegen das jährliche Bienensterben.

Wir können gespannt sein, was da am Schluss für unsere Bienen herausschauen wird!

Danke Marius für den Hinweis!

Sauerbrutsanierung im Fernsehen

Am letzten Freitag berichtete das Schweizer Fernsehen in Schweiz aktuell über das Sauerbrut-Sanierungsprojekt von Rheintaler Werdenberg. Das Projekt dürfte allen Lesern der Bienenzeitung bereits bestens bekannt sein.

Wer die Sendung verpasst hat, kann sich den Beitrag hier noch einmal ansehen.

Schweiz aktuell vom 03.06.2011