Morschach: Imker-Tricks vom Inspektorenkurs

Morschach

Wir haben heute die weltweite Bienengesundheit angeschaut und Interessantes erfahren. Beispielsweise wie ein Schwarm asiatischer Riesenhonigbienen warnt vor einem Angriff. Spätestens wenn man wellenförmige Bewegungen von oben nach unten auf der Schwarmtraube erkennt und es zischt, sollte man sich schleunigst aus dem Staub machen!

Sollte es der kleine Beutekäfer aus Afrika nach Europa schaffen, wo würde er in unseren Breitengraden wohl überwintern? Sucht nicht zu weit: er macht es sich in der Wintertraube bequem, mitten unter den Bienen, die ihn auch noch füttern. Und dies in Massen, 300 Käfer wurden in nur einer Wintertraube gefunden. Gefüttert wird er, weil er die „Bienensprache“ zum Futter verlangen beherrscht.

Wir wählen diese Woche den besten Imker-Trick der Kursteilnehmer. Folgende Vorschläge wurden von meiner Gruppe eingereicht:

1. Den Wabenknecht anfeuchten um die Bienen auf den Waben zu halten.

2. Statt Abdeckbrettchen einen ganzen Holzdeckel benutzen und diesen beim Öffnen des Volkes mit dem Stockmeissel festklemmen.

3. Varroafolie zwischen Honigraum und Brutraum schieben vor dem Schleudern, Bienen in den unteren Bereich des Schweizerkastens abschlagen, nach dem Schleudern Waben bienenfrei einschieben und zum Schluss Folie wieder entfernen.

4. Die Königin auf der Sonnenseite suchen.

5. Nelkenöl hilft um sich aggressiven Bienen vom Leibe zu halten.

6. Abgedrückte Königin einfrieren und später zum anlocken von Schwärmen wiederverwenden.

Von diesen Tricks haben wir das Nelkenöl für die Finalrunde nominiert.

Zum Abschluss noch eine Imkerwahrheit: Wenn zwei Imker die gleiche Meinung haben, hat mindestens einer keine Ahnung.

Wie ist es so an einem Bieneninspektoren-Kurs?

Zusammen mit 22 Imkern und 4 Imkerinnen aus 11 Kantonen setze ich mich diese Woche intensiv mit dem wichtigen Thema Gesundheit der Bienen auseinander. Wir haben uns vorbereitet: den Ablauf einer Sauerbrut-Sanierung im Kanton theoretisch durchgespielt, Formulare ausgefüllt und Material für verschiedene Gruppenarbeiten gesammelt.

Das Seminarzentrum hier in Morschach bietet eine wunderbare Aussicht, fast alle Kursteilnehmer sind in Einzelzimmern untergebracht und für unser Wohl ist gut gesorgt. Nur an freier Zeit wird es mangeln, angesichts des vollen Stundenplans..

Die Gespräche zu den Esszeiten sind höchst interessant und es wird gemunkelt, dass man hier genau so viel lernen kann wie am Kurs selbst. Da höre ich Geschichten von Drohnen mit weissen Augen, von Methoden zur Bestimmung des Alters der Königin allein anhand von Hinweisen im Volk.

Wir durften einen top Vortrag von Peter Neumann zu Bienenviren hören und ich freue mich bereits auf seine nächsten Vorträge zu den Brutkrankheiten.

Ihr werdet vielleicht denken, was macht eine, kaum hat sie den Grundkurs fertig, schon den Inspektorenkurs? Nun ja, ich bin für jemanden eingesprungen, habe wahnsinnig Respekt vor der Aufgabe und hoffe auf eure Unterstützung und Verständnis, wenn ich anfangs in der Praxis noch ungeschickt bin.

Hier noch eine Weisheit zum Abschluss: „Alle Menschen sind bestechlich“ ….sagte die Biene zur Wespe.

Kanton Freiburg: Unterstützung für Neuimker

Das Formular für den Antrag auf Unterstützung für Neuimkerinnen und Neuimker wurde überarbeitet.

Zur Erinnerung: Um die Bienenhaltung auf Freiburger Boden zu fördern und dem starken Rückgang von Bienenvölkern Einhalt zu gebieten, unterstützt der Kanton Neuimkerinnen und Neuimker während drei Jahren mit insgesamt Fr. 1’500.-. Diese Unterstützung ist an Bedingungen geknüpft, welche im Formular erläutert werden. Unter anderem muss ein Grundkurs, wie er auch von unserem Verein angeboten wird, besucht werden.

Die ausgefüllten Formulare bitte an:
Nicolas Tornare
Chemin du Poyet 4
1634 La Roche

Ergänzung: Weder der Inspektor noch der jeweilige Präsident zahlt das Briefmaterial oder das Porto. Nutzt die Möglichkeit von Weiterbildungsanlässe im Verein zur Unterschriftensammlung oder legt ein adressiertes und frankiertes Couvert bei !
Danke.

Informationen zu Kursen auf Französisch finden sich auf der Website des Verbandes Freiburgischer Bienenzüchter FFA-VFB.

UNO Bericht über weltweites Bienensterben

In einem neuen Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) werden über eine Dutzend Schuldige für das weltweite Bienensterben genannt. Die Palette reicht von Schädlingen über die Landwirtschaft bis hin zum Klimawandel.

Beängstigend ist vor allem die folgende Aussage, die auf einer Schätzung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) basiert: Von 100 der Pflanzenarten, die 90% der Ernährung sicherstellen, werden 71 von Bienen bestäubt. Allein in Europa gilt dies für 84% der 264 Getreidearten und für rund 4000 Gemüsesorten.

Am Bericht haben auch die Schweizer Forscher des Zentrums für Bienenforschung mitgearbeitet.

Links:

  • Der komplette Bericht: Global Bee Colony Disorders and Other Threats to Insect Pollinators
  • Spiegel Online: Bienensterben wird zum globalen Problem
  • Pressetext: UNO: Bienensterben ist globales Problem

Rückblick: Hauptversammlung 2011

72 Imkerinnen und Imker nahmen an der Hauptversammlung am 18. Februar 2011 in St. Antoni teil.

Das wichtigste in Kürze:

  • Marius Schneuwly wurde nach vier Jahren als Präsident verabschiedet. Herzlichen Dank für Deinen Einsatz, Marius!
  • Fränzi Ruprecht wurde zur neuen Präsidentin gewählt. Fränzi, wir wünschen Dir viel Erfolg bei Deiner Tätigkeit als Präsidentin!
  • Neu im Vorstand Einsitz nimmt Beat Andrey.
  • Die vorgeschlagenen Statuten wurden mit zwei Änderungen gutgeheissen.
  • Beat Mauron, Robert Rigolet und Josef Zahno wurden für 30 Jahre Vereinsmitgliedschaft geehrt.

Das ausführliche Protokoll, sowie ein Zeitungsbericht zur HV sind ebenfalls online.