Brutstopp-Methode zur Varroabekämpfung

Die Fachzeitschrift iT Imkerei-Technik Magzin (Ausgabe 2/2011) hat einen sehr praxisnahen Artikel zur neuen Brutstopp-Methode zur Varroabekämpfung veröffentlicht. Die Methode wurde in Italien entwickelt und ist unterdessen auch im Tessin verbreitet, nördlich der Alpen aber noch weniger bekannt. Grundprinzip ist das mindestens 21-tägige Einsperren der Königin in einen speziellen Käfig nach dem Abräumen (zwischen Mitte Juli und Mitte August). Die Völker werden so brutfrei, die Varroen können sich nicht mehr in der Brut verstecken. Nach der Käfigperiode wird die Königin wieder entlassen und das ganze Volk mit Oxalsäure behandelt (am wirksamsten mit der Sprühmethode). Da alle Varroen auf den Bienen sitzen, liegt die Erfolgsquote bei gut 95 %.

Auf dem italienischen Markt sind unterdessen diverse Käfig-Formen erhältlich, die  im Artikel beschrieben werden. Die Methode ist auch kein Wundermittel, aber in so schwierigen Varroa-Jahren wie diesem Jahr könnte sie künftig wertvoll sein. Zumindest lohnt es sich ganz bestimmt, sich mit dieser Methode ernsthaft auseinander zu setzen. Die traditionelle Behandlung (Thymol oder Ameisensäure Ende Juli, Oxalsäure im Winter) reicht künftig kaum mehr aus. Neue Wege sind gefordert.

Die Ausgabe von iT kann direkt beim Imkerei-Technik-Verlag, Postfach 1252, D-77725 Oppenau bestellt werden (7.50 Euro plus Porto). Interessierten kann ich auf Wunsch eine Kopie des Artikels scannen (allerdings nur schwarz-weiss). Anfragen an simon.spengler@bluewin.ch

Dringende Varroawarnung!

Der Jahrhundertfrühling 2011 hat uns eine reiche Honigernte gebracht – aber es gibt auch eine Schattenseite: Auch die Varroamilbe hat vom milden Wetter profitiert und sich im Laufe der Saison massiv vermehrt. Entsprechend hoch ist nun im Herbst der Varroa-Druck  in unseren Völkern. Die Inspektoren treffen bereits jetzt vermehrt auf tote bzw. ausgeflogene Völker, auch in unserer Region. Dank des goldenen Herbstes gingen die Bienen spät aus der Brut, so dass die Sommerbehandlung kaum alle Varroen erfassen konnte. Viele Milben konnten sich lange in den Brutzellen ‚verstecken‘ und weiter vermehren. Imkerkollegen, die jetzt nochmals behandelt haben, waren oft ziemlich geschockt ob den hunderten von Varroen, die noch im Oktober auf den Unterlagen zu zählen waren.

Was tun? Wer nicht sicher ist, ob seine Sommerbehandlung wirklich effizient war, sollte nicht bis zur Winterbehandlung warten, sondern jetzt nochmals behandeln. Aber: Für Ameisensäure sowie Thymolpräparate ist es unterdessen zu kalt, sie wirken nicht mehr. Jetzt wirkt nur noch Oxalsäure. Sie kann mehrfach vernebelt, verdampft oder gesprüht werden, auch bei niedrigen Temperaturen (ab ca. 5 Grad). Aber auch hier gilt es aufzupassen: Wer für seine Winterbehandlung auf die Träufelmethode setzt, sollte diese nur ein Mal anwenden. Also nicht jetzt träufeln, und dann im Winter nochmals. Hingegen ist es möglich, jetzt Oxalsäure zu sprühen, verdampfen oder vernebeln, und dann in der Frostperiode nochmals zu träufeln.

Völker, in denen der Varroadruck schon zu hoch war, werden auch mit dieser zusätzlichen Behandlung nicht mehr zu retten sein. Aber Völkern, die ‚auf der Kippe‘ stehen, kann noch geholfen werden!

Eure Berater Franziska Ruprecht und Simon Spengler sowie die kantonale Bienenkommissärin Barbara Volery.

Schweizer Bienenhonig und unsere Fussballnationalteam …

Trotz Schweizer Bienenhonig zum z’Morge hat es in Wales gestern abend nicht geklappt…!
Zitat von Reporter Andreas Böni, Swansea:
„Das Spezielle: Köchin Manuela Bolli, die Nati-Koch und Papa Emil Bolli vertritt, hat extra Schweizer Bienenhonig mitgenommen. Ausserdem gibt’s Speisen wie Müesli, Toasts oder Ei.“
Schade. Die Schweizer verloren 0:2 und verpassen somit die Fussball-WM.
Danke „Blick am Abend“ für die Werbung in Sache Schweizer Bienenhonig.
Mehr unter…. www.blick.ch/sport/fussball/nati/schweizer-bienenhonig-solls-richten-183763

Donaueschingen: Es hat noch Platz….

Eigentlich wäre der Anmeldetermin bereits abgelaufen…
Aber, da wir noch einige Plätze anbieten können, ist dies die letzte Möglichkeit, sich anzumelden.
Informationen könnt ihr unter dem Anlass „Ausflug nach Donaueschingen“ (rechts der Website) entnehmen. Einzahlungsscheine können bei mir (076 245 23 67) bezogen werden. Definitiver Anmeldeschluss ist Ende September. Ich freue mich auf diese Reise und wünsche allen schöne und sonnige Herbstage.

EU-Urteil zum Thema «Gen-Honig»

Laut einem Urteil des Gerichtshofes der EU darf Honig, welcher Pollen von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) enthält, nur mit einer Zulassung als «gentechnisch verändertes Nahrungsmittel» verkauft werden.

Dieses Urteil öffnet betroffenen Imkern in der EU den Weg für Schadenersatzforderungen und erhöht zugleich die Hürden für den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen. Ferner sind auch Konsequenzen für den Import von Honig aus Ländern mit GVO denkbar.

Mehr zum Thema:

Danke Sybille und Walter für den Hinweis!