Jetzt im Spätsommer nehmen in den Gebieten, in denen die Asiatische Hornisse bereits auftritt, die Zahlen an Sichtungen stark zu.
Dies, weil Völker nun von den kleinen Primärnestern in die viel grösseren Sekundärnester (hoch in den Bäumen) umziehen oder bereits umgezogen sind. In diesen Sekundärnestern wachsen die Populationen stark an und so fliegen auch mehr Arbeiterinnen aus.
Von den Kantonalen Fachstellen habe wir die Meldung bekommen, dass sie sehr stark damit beschäftigt werden, Telefonanrufe von beunruhigten Personen entgegen zu nehmen, welche Sichtungen melden wollen.
Dies per Telefon zu tun, ist ineffizient und bindet Ressourcen, die anderweitig genutzt werden können. Zudem hilft eine gute Information, Ängste und Überreaktionen zu minimieren.
Imker/-innen können einen grossen Beitrag zur Bekämpfung der Asiatischen Hornisse leisten. Zuallererst ist es wichtig, Beobachtungen auf der Plattform www.asiatischehornisse.ch zu melden.
Diese Meldung sollen alle machen, auch generell interessierte Personen ausserhalb der Imkerschaft.
Werden Sichtungen am Bienenstand gemacht, gilt es als nächstes Dochtgläser aufzustellen. Herrscht daran dann Beflug von Asiatische Hornissen, kann mit Triangulation begonnen und der etwaige Neststandort eingegrenzt, respektive gar gefunden werden (siehe Anleitungen BGD-Merkblatt 2.7.2.). Gerade zum jetzigen Zeitpunkt sind die kantonalen Koordinationsstellen auf diese Vorarbeit seitens Imker/-innen angewiesen, da die Anzahl positiver Meldungen vielerorts explosionsartig zunimmt und die ausgebildeten Hornissenscouts nicht überall gleichzeitig auf Nestsuche gehen können.
Zur Triangulation und Nestervernichtung gibt es auch einen aktuellen Beitrag von Schweiz Aktuell (Link hier).
Bei starkem Beflug besteht die Gefahr, dass die Bienen in eine «Fluglähmung» geraten, also aus Angst gefressen zu werden, nicht mehr ausfliegen. Das kann rasch gefährlich werden für ein Volk da ihnen die Proteinversorgung (Pollen) fehlt. Gegen diese Fluglähmung helfen sogenannte «Volieren» (siehe BGD-Merkblatt 2.7.1). Wichtig zu wissen: Deswegen werden nicht weniger Bienen von Asiatischen Hornissen gefressen, aber diese Massnahmen führt dazu, dass die Fluglähmung nicht auftritt und somit die grösste Gefahr gebannt ist. Die weggefressenen Bienen mag ein (normal) starkes Volk verkraften, eine Fluglähmung hingegen schwächt derart, dass ein Volk eingehen kann.
Später im Jahr, wenn der Flugbetrieb abnimmt und dann eingestellt wird, muss verhindert werden, dass Asiatische Hornissen in die Völker eindringen. Deshalb ab Oktober bei eingestelltem Flugbetrieb: Fluglochbegrenzung auf 5.5 mm. Regional wurden auch schon kleinere Hornissen gesichtet, für die eine 5 mm-Höhenbegrenzung nötig ist. Nach Ende der Angriffe das Flugloch wieder freigeben, um Reinigungsflüge und «Stockputzete» nicht zu behindern. Je nach Höhe kann die Fluglochbegrenzung auch als Mäusegitter belassen werden.
Eine kompakte Zusammenstellung weiterer Informationen findet ihr im Positionspapier von BienenSchweiz (Link hier).
Und eine Seite, wie auch an Nichtimker/innen empfohlen werden kann: www.bienen.ch/velutina (oder auch einfach bienen.ch, das Thema ist aktuell prominent auf der Startseite).
Das für den Moment. In der aktuell «heissen Phase» werden wir euch regelmässig mit weiteren Informationen bedienen.
Liebe Grüsse
Mathias Götti / BienenSchweiz