Globaler Bericht zur Bedrohung der Bestäuber

Die Zwischenstaatliche Plattform zu Biodiversität und Ökosystemleistungen (IPBES) hat den ersten Bericht zur Gesundheit unserer Bestäuber veröffentlicht. In ihrem Rapport veröffentlicht die unabhängige internationale Expertengruppe weltweite Bestäuber-Zahlen und für die Regierungen der UNO-Mitgliedstaaten und weitere Meinungsbildner konkrete Handlungsempfehlungen.

Die IPBES stellt fest, dass die Bestäuber (Wild- und Honigbienen, Wespen, Falter, Käfer, Vögel, Fledermäuse etc.)  anzahlmässig zurückgehen und stark gefährdet sind. Die Situation bei der Honigbiene zeigt sich je nach Region und Land sehr unterschiedlich (Abnahme vor allem in USA und einigen europäischen Ländern, Zunahme primär in Entwicklungs- und Schwellenländern).

Zum Schutz der Bestäuber sieht IPBES eine Förderung der nachhaltigen Landwirtschaft vor (inkl. ökologische Prozesse im Lebensmittelanbau).
Konkret schlägt die Plattform vor:

  • Anbau von Wildblumen-Streifen und zur Verfügung stellen von Lebensräumen für Bestäuber
  • Reduktion des Pflanzenschutzmittel-Einsatzes, damit Bestäuber Pestiziden weniger ausgesetzt werden
  • Verbessern der Honigbienenzucht in Richtung Resistenz gegen Seuchenerreger gekoppelt mit einer stärkeren Regulierung vom Handel mit Bestäubern und mit kommerzieller Bestäubung

 Bestäuber-Zahlen weltweit

  • 20‘000 Wildbienenarten
  • 75% der Lebensmittelkulturen sind zumindest teilweise von tierischen Bestäubern abhängig
  • 5 – 8 % der Lebensmittelproduktion ist direkt abhängig von tierischen Bestäubern (geschätzter Bestäubungswert 235 – 577 Mia. US$)
  • Fast 90% der Wildblumen hängen in einem gewissen Ausmass von einer tierischen Bestäubung ab
  • 1.6 Millionen Tonnen Honig produzieren die westlichen Honigbienen jährlich
  • 16.5% der Wirbeltier-Bestäuber sind vom Aussterben bedroht
  • 40% der wirbellosen Bestäuber (vor allem Bienen und Falter) sind vom Aussterben bedroht

Zur Pressemitteilung in Englisch

Zum offiziellen Bericht in Englisch

apiservice, News, 8.3.2016

apiservice: Zur Varroareduktion dieses Jahr Drohnenwaben FRÜH einhängen!

Da die Volksentwicklung dieses Jahr bereits sehr weit fortgeschritten ist, empfiehlt es sich, auch die Drohnenwaben entsprechend früher in die Beuten zu hängen. Der ideale Zeitpunkt dafür ist die Vollblüte der Sal-Weidenkätzchen, d.h. wenn die Kätzchen gelb blühen. Je nach Kastensystem können ganze, halbe oder unterteilte Drohnenwaben in die Völker gehängt werden. Die verdeckelte Drohnenbrut sollte zur Varroareduktion danach zwei- bis dreimal entnommen, respektive ausgeschnitten, werden. Auf diese Weise bremsen Sie die Varroaentwicklung frühstmöglich.

Zum Merkblatt Drohnenschnitt

Blühende Salweide:

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apiservice: Neonicotinoide sind hauptverantwortlich für Bienenvergiftungen

Die Pflanzenschutzmittel der Kategorie Neonicotinoide sind die häufigste Vergiftungsursache bei Schweizer Bienen. Die meisten Schäden entstehen durch eine Falschanwendung. Im vergangenen Jahr wurden dem Bienengesundheitsdienst insgesamt 17 Vergiftungsverdachte gemeldet. In 10 von ihnen konnte der Tod durch Pestizide nachgewiesen werden.

Der vollständige Text der Pressemitteilung vom 10.3.2016

Der Artikel in den Freiburger Nachrichten vom 10.3.2016

Rückblick auf unsere HV

Der Imkerverein des Sensebezirks steht vor einem grossen Jubiläum: 2017 wird er 150 Jahre alt. Die diesjährige Hauptversammlung stand bereits ganz im Zeichen des bevorstehenden Grossanlasses.

Gegen 100 Vereinsmitglieder und Gäste durfte Präsidentin Franziska Ruprecht am Freitag, 26. Februar, in Tentlingen zur jährlichen Hauptversammlung begrüssen. Neben den statutarischen Geschäften stand vor allem die Vorbereitung des grossen Jubiläums im Jahr 2017 auf dem Programm.
Mit dann 150 Jahren gehört der Imkerverein zu den ältesten Vereinen Deutschfreiburgs überhaupt. Die vielfältige Geschichte soll in einer Jubiläumsbroschüre aufgearbeitet werden. Dazu wird im Moment das Vereinsarchiv in Zusammenarbeit mit der Redaktion des Freiburger Volkskalenders durchforstet. Weiter ist eine Sonderausstellung im Sensler Museum geplant und beim Pflegeheim Maggenberg und dem Spital Tafers wird aufs Fest hin ein Bienen- und Trachtpflanzen-Lehrpfad entstehen. Dies dank einer grosszügigen Spende des OKs der „Seisler Mäss“, welche von ihrem Gewinn u.a. dem Imkerverein für dessen gemeinnütziges Engagement 6’250 Franken zukommen liess. Franz Schneider vom OK der „Seisler Mäss“ war denn auch an der HV zugegen und dankte den Imkern für ihren Einsatz zugunsten einer intakten Natur.
Gerade die auch in einer breiten Öffentlichkeit thematisierten Probleme der Bienen heute tragen zu einem neuen Interesse an diesem faszinierenden Insekt und dem vielseitigen Imker-Hobby bei. Das bedeutet für den Verein aber auch zusätzliche Arbeit. So sind Imker bei Schulanlässen präsent, bei öffentlichen Anlässen wie der „Seisler Mäss“ und anderen und halten bei vielen Gelegenheiten Vorträge über die Wunderwelt der Bienen. Während der allgemeine Trend der Bienenhalter in der Schweiz eher rückläufig ist, wächst der Imkerverein im Sensebezirk. Dies nicht zuletzt dank gezielter Investitionen in die Ausbildung von Neuimkern. 2015 startete wieder ein Kurs mit 27 Teilnehmern. Heute zählt der Verein 231 Mitglieder.
Den bekannten Problemen zum Trotz wie Seuchen, Bienenvergiftungen durch Rückstände von Behandlungsmitteln der Landwirtschaft (und Hausgärten), eingeschleppten Schädlingen und dem Rückgang des Trachtangebots in einer immer weiter industrialisierten Landwirtschaft durften sich viele Sensler Imker 2015 über eine überdurchschnittlich gute Honigernte freuen – eine Entschädigung für die zwei mageren Jahre 2013 und 2014.
Die Lebendigkeit des Vereins kommt auch darin zum Ausdruck, dass immer wieder neue Mitglieder Verantwortung übernehmen. So ersetzen Alice Fahrni Baeriswyl aus Düdingen und Daniel Buntschu aus Kleinbösingen im Vorstand die zurücktretenden Erika Freiburghaus und Thomas Pfister. Letzterer absolviert nun die Ausbildung zum Bieneninspektor, um in dieser Aufgabe weiterhin die Imkerei zu unterstützen.
Für ihre 30-jährige Mitgliedschaft durften Gilbert Egger, Meinrad Uldry und Jürg Mosimann eine Ehrung entgegen nehmen. Der altgediente Bieneninspektor und Pionier der Förderung der Bienengesundheit, Max Frey aus Schmitten, wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Ebenso Eduard Aeby von Überstorf, Pionier der fortschrittlichen Magazinimkerei und der modernen Bienenzucht.
Auch wenn der Verein ein grosses Jubiläum vor Augen hat, er ruht sich nicht auf dem Erreichten aus, sondern arbeitet kontinuierlich weiter an der Bewältigung der Aufgaben von heute und morgen.
Simon Spengler

Der Artikel in den Freiburger Nachrichten vom 12.3.2016