Ein Beitrag zur Diskussion rund um das Bienenverstellverbot

An der letzten HV des Baumwärtervereins Sense zeigte Dominique Ruggli, Verantwortlicher Obstbau am Landwirtschaftlichen Institut Grangeneuve, dieses Bild. (Vergrösserung mit Mausklick)

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(Foto: Dominique Ruggli)

Es zeigt Schleimausscheidungen, die bei vom Feuerbrand befallenen Bäumen im Frühling auftreten, wenn die Wetterbedingungen feucht-warm sind. Sie entstehen dadurch, dass sich die Bakterien so schnell und in so grosser Menge im Rindengewebe vermehren, dass die Leitbündel (Phloem) platzen und Bakterien in Form von zuerst milchig-weissen, später rot-braunen, Schleimtröpfchen ausgeschieden werden. Haben die Bienen Durst, fliegen sie diese Tröpfchen an, verschleppen die Bakterien in den Stock, und von dort vor allem auf Blüten, durch die die Bakterien direkt in die Pflanze einzudringen vermögen.
– Und schon ist die Infektion des nächsten Baumes geschehen!

Aus dieser Perspektive erscheint es sinnvoll, keine Bienen während der Blütezeit zu verstellen, damit die Krankheit nicht von einem Gebiet ins andere verschleppt wird.

Im Kanton Freiburg (ausgenommen die Bezirke Broye und Vivisbach) gilt das Verstellverbot für die Zeit vom 1. April bis zum 30. Juni.

Informationen Agroscope zum FeuerbrandMerkblatt Feuerbrandgruppe ACW; Wädenswil 

Bunte Hosenmode

Die Frühblüher locken an warmen Tagen die ersten Bienen an, die den Blütenstaub in den Körbchen ihrer Hinterbeine sammeln – sie höseln Pollen, wie wir Imker wissen. Weil Bienen dazu neigen, immer nur eine Blütensorte zu besuchen, sind die Pollenhöschen bunt. Man kann an der Farbe erkennen, welche Blüten angeflogen worden sind. So ist der Pollen der Haselnuss schwefelgelb, bei Schneeglöckchen orangegelb, bei Weidenarten zitronengelb, bei Leberblümchen weissgelb, bei der Schwarzerle ockergelb, bei Huflattich und Löwenzahn rotgelb, bei Ulmen gelblichweiss und bei Blaustern sogar dunkelblau-violett.

aus Bioterra 1/2012

BlausternErleErle                                                                       Blaustern

Huflattich Huflattich
(Fotos Ruedi Ritter)

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Bienenhaus Grangeneuve: Apistischer Kurzbericht vom 14. April 2016

Beobachtungsstation Grangeneuve, 1725 Posieux, FR (635 m ü. M.)

Beutetyp: CH-Kasten + Dadant-Magazin
Lage: Wald und Wiesenland
Trachtangebot: Wiesen, Hecken, Mischwald, Bachufer, Obstanlage

Die Frühjahreskontrolle zeigte, dass unsere Völker (Kunstschwärme 2015) gut überwintert haben. Junge Völker wurden vor ein paar Tagen in Magazinen und Kasten installiert.

Zur Zeit finden die Flugbienen viel Pollen und Tracht auf den Weiden und den Schwarzdorn. Die Obstblüte sollte ab nächster Woche mit den Zwetschgen und Birnen beginnen. Wir befinden uns jetzt ein wenig im Vorsprung bei der Entwicklung der Obstbäume verglichen zu einem Durchschnittsjahr. Die Löwenzähne sind schon am Blühen und der Raps öffnet seine erste Blüten, was eigentlich auf einen sehr schönen Frühling deuten lässt, aber das Wetter wird das Schlusswort haben.

Dominique Ruggli, Verantwortlicher Obstbau

Zu den Waagvölkern

Schwarzdorn
Schwarzdorn oder Schlehe (Foto Ruedi Ritter)

apiservice: Mähen – eine potenzielle Todesfalle für Bienen

Image1Das Mähen einer für Bienen attraktiven blühenden Wiese kann im Extremfall bis zu 90‘000 Honigbienen pro Hektare töten. Achtet der Landwirt auf ein paar Dinge, verkleinert er diese Verluste deutlich oder kann sie sogar völlig vermeiden.

Vollständige Pressemitteilung
„Merkblatt „Mähverluste vermeiden“

(Foto: Ruedi Ritter)