Rückblick Viste bei… Familie Hunzinger

Besuch der Bio-Imkerei Hunzinger in Finterhennen

Die verlockende Aussicht, das neue Betriebsgebäude der Bio-Imkerei Hunzinger besichtigen zu dürfen, führte -trotz „Bienenwetter“ und Schwingerfest- doch so einige neugierige Imker & Imkerinnen nach Finsterhennen.

Als Martin Hunzinger die Truppe mit den Worten „ich weiss eigentlich gar nicht, was ich euch zeigen soll“ begrüsste, fing der eine oder andere schon an zu schmunzeln. Und als er dann noch launig erzählte, wie er vor dem letzten Vereinsbesuch vor 10 Jahren im Schlafanzug noch schnell 300kg Honig zu beseitigen versuchte, die wegen einem defekten Lagerbehälter den ganzen Keller überschwemmt hatten, hatte er den ersten Lacher auf seiner Seite. Und es war klar, dass er so ziemlich viel zu zeigen und zu erzählen hatte!

Bei der Besichtigung des neuen Gebäudes war klar ersichtlich, wie viel Erfahrung und Vorüberlegung in die Planung eingeflossen war. Von einer bienensicheren Aussenvoliere für den Reinigungskessel und grobe Wachsarbeiten über Kühl-und Gefrierräume zur Lagerung von Zargen und Honig bis hin zur Haustechnik war alles perfekt auf eine Grossimkerei ausgelegt. Von solchen Räumlichkeiten und Lagermöglichkeiten kann man als Hobbyimkerin natürlich nur träumen…

Nur am Rande erzählten Martin und Kornelia Hunzinger, welchen Aufwand und auch finanzielles Risiko so ein Sprung vom Einfamilienhaus  zum neuen Betriebsgebäude bedeutete. Bis der Umzug 2021 erfolgen konnte, waren so einige Hürden zu nehmen und viele Arbeitsstunden zu leisten. Andererseits kann man sich auch gut vorstellen, wie die Arbeitsverhältnisse vorher -mit Schleuderraum im Keller und verschiedensten Aussenlagern- auf die Dauer untragbar waren. Martin und Kornelia imkerten ja schon seit 2005 mit etwa 100 Völkern, dann ab 2013 im Vollerwerb mit bis zu 200 Völkern. 2017 erfolgte dann die Umstellung auf das Bio Suisse Knospe-Siegel, die dank langjährigem eigenen Wachskreislauf problemlos vonstatten ging. Auf das eigene reine Wachs legt Martin auch sehr viel Wert, wie er uns beim gemütlichen Ausklang bei Kaffee & Kuchen ans Herz legte. Genauso wie auf seine drei „B“ : „Biene, Betriebsweise und Beute“. So manches Mal bezog er sich auf seinen bekannten Imkervater Hans Beer und seine Erfahrungen, dessen Konzept des „angepassten Brutraumes“ er übernommen hat und erfolgreich weiter führt.

Es war insgesamt also eine sehr interessante Führung, von der jeder bestimmt die eine oder andere Anregung mit nach Hause genommen hat, egal wie viele Völker daheim stehen. Vielen Dank an Martin und Kornelia für die Führung und die herzliche Aufnahme!
Margit Siegrist

Foto Margit Sigrist
Foto Margit Sigrist
Foto Margit Sigrist
Foto Margit Sigrist

Rückblick: Standbesuch in der Oeli-Idylle

Bei noch strahlender Sonne begann am vergangenen Samstag unser traditionelle Standbesuch, bevor das angekündigte Sturmwetter dann doch eintraf und alle dazu brachte, sich zum Zvieri ins Trockene zu flüchten.

In 3 Gruppen aufgeteilt lernten die Teilnehmer beim ersten Posten die professionelle Ablegerbildung „Aus 1 mache 10“ kennen. Das Konzept erlaubt es nicht nur, im Ablegerkasten eine grosse Anzahl von Ablegern zu bilden, sondern auch von Brutwaben zur Befüllung von Mini-Plus-Zuchtkästchen.

Nach einem kurzen Spaziergang ging das Programm bei der Rollrasenfarm der Familie Zahnd weiter. Wir lernten den Wachstumszyklus eines Rasens kennen, von der Aussaat über die Düngung, das Walzen, die Herbizidbehandlung und 70-90 Schnitte (!) bis zur Ernte des Rollrasens mit dem Vollernter, den wir im vollen Einsatz erleben konnten.

Weiter ging es beim Posten 3 am Ufer der Sense, wo uns Andreas Freiburghaus, Gemeindeammann von Wünnewil-Flamatt, das Renaturierungsprojekt der Sense-Aufweitung vorstellte. Um dem Gewässer mehr Platz zu geben, wird auf der Freiburger Seite ein Teil des Waldes gerodet. So entstehen Initialisierungsflächen, die sich der Fluss mit der Zeit selber zurückholen kann. In diesen Uferbereichen mit seinen Kiesbänken entwickeln sich Lebensräume für Pflanzen und Tiere, die sich durch hohe Artenvielfalt auszeichnen – und auch unsere Bienen erfreuen!

Herzlichen Dank allen, die sich die Zeit genommen haben, unserem Verein ihr Wissen und ihre Leidenschaft weiterzugeben, und der Familie Freiburghaus für den Empfang in der Oeli-Idylle!

Anzahl Bienenvölker im Kanton Freiburg

Anlässlich der Delegiertenversammlung des Kantonalverbands FFA/VFB hat der Kantonale Bieneninspektor Yves Jaquet die neuesten Zahlen im Kanton Freiburg zu den Bienenvölkern und -haltern für das Jahr 2019 bekannt gegeben.

Express in den Freiburger Nachrichten

«Die Bienen gehören nicht in die Kiste, sondern in die Bäume»

Laut dem bekannten Bienenforscher Torben Schiffer trägt die intensive Honigimkerei zum ­Bienensterben bei. Der deutsche Biologe hinterfragte in einem gut besuchten Referat die gängigen Imkermethoden und forderte eine Rückkehr zu natürlichen Verfahren.

Zum Artikel in den Freiburger Nachrichten

Einige Tage später (5.12.2019) hat ein Leser auf einen entsprechenden Artikel in der Zeitung La Liberté mit einem Leserbrief reagiert:

Messianisme environnemental
Le 23 novembre, l’apiculteur et biologiste allemand Torben Schiffer a présenté lors d’une conférence à Grangeneuve sa vision de l’apiculture (La Liberté du 22 novembre). L’objectif était de convaincre que l’apiculture fait tout faux depuis plusieurs dizaines de décennies. Schiffer a dénoncé tour à tour «l’inique» exploitation des abeilles pour en récolter le miel, les «vices» de la sélection, le nourrissement des abeilles en période de disette, et les modèles de ruches utilisés en apiculture moderne.
S’appuyant sur des arguments d’autorité, Schiffer utilise fort habilement les noms et travaux de chercheurs réputés. Il en tire des conclusions abusives, assénées comme des vérités. Puis, il propose pour la modique somme de 600 francs un nouveau modèle de ruche inspiré de l’habitat naturel des abeilles, et qui n’est rien d’autre que la ruche tronc, une ruche traditionnelle utilisée depuis le Moyen Age.
Subjuguant son public, Schiffer adopte un ton inspiré, mi-pasteur, mi-professeur. Il refuse de répondre à toute question avant la fin de ses quatre heures d’endoctrinement, au terme desquelles les auditeurs, épuisés, auront perdu tout jugement critique et applaudiront à tout rompre. Un participant a toutefois demandé si de telles pratiques étaient légales, question à laquelle il n’a pas obtenu la réponse appropriée: non, il n’est pas légal de laisser crever de faim et de maladie des animaux domestiques, serait-ce au nom de la «sélection naturelle».

Francis Saucy, biologiste et apiculteur, Vuippens