Der Schweiz geht der Honig aus – er wird zu einer raren Spezialität

Am 17. Juni 2013 stand in der Zeitung „20minuten“ folgender Text:
„“Witterungsbedingt sei zurzeit kein Schweizer Bienenhonig lieferbar“ – Mit dieser Notiz wurden kürzlich Kunden der Volg-Filiale in Uetikon am See enttäuscht. Das sei kein Einzelfall, sagt Richard Wyss, Präsident des Vereins deutschschweizerischer und rätoromanischer Bienenfreunde, zur „Schweiz am Sonntag“: „Leider konnten die Bienen auch in diesem Jahr nur selten fliegen.“ 

Liebe Vereinsmitglieder, Liebe Imkerinnen und Imker
Unser Verein liegt nahe der französischsprechenden Schweiz. In diesem Gebiet der Schweiz liegen meistens die Preise für einige Produkte tiefer als in der deutschsprechenden Schweiz. So auch beim Honig. Bis zum letzten Jahr.
Durch die grossen Bienenverluste 11/12 war bereits im 2012 der Honig ein sehr gesuchtes Produkt. Viele welsche Kolleginnen und Kollegen konnten ihre Kunden nicht mehr beliefern. Und sie haben den Preis pro Kilo Honig nach oben angepasst.
Jetzt hat sich die Situation rund um die Menge des Honig’s nicht wesentlich gebessert.

In der roten Agenda des VDRB’s sind die Richtpreise für Honig aufgeführt.
Dort steht:
„250g Glas mit Qualitätssiegel Fr. 7.00, ohne Siegel Fr. 6.50
500g Glas mit Qualitätssiegel Fr. 13.00, ohne Siegel Fr. 12.00
1 kg Glas mit Qualitätssiegel Fr. 25 .00, ohne Siegel Fr. 23.00
Bei grossen Mengen an den Detailhandel gelten Preise nach Absprache.
Für cremig gerührten Honig kann der Preis um Fr. 1.00 pro 500g erhöht werden, um den Mehraufwand des Imkers zu kompensieren.
Die Preise können nach oben und unten angepasst werden, je nach der Herkunft, Beliebtheit oder Knappheit einer Honigsorte.“

Angebot und Nachfrage regulieren den Markt.
Die Narimpex hat die Grossimker bereits angeschrieben. Sie bezahlen pro Kilo Honig im Fass Fr. 17.50 (Vor ca. 8 Jahren lag der Preis noch bei Fr. 12.50).

Nun ist es so, dass ich Euch nicht vorschreiben will, wieviel ihr für euren Honig zu verlangen habt. Aber ich möchte, dass ihr über die momentane Situation nachdenkt und die Arbeit euer Bienen und euren Einsatz nicht unter ihrem Wert vermarktet.
Honig ist ein naturbelassenes, von uns schonend geerntetes, einzigartiges Produkt.

Ich wünsche Euch viele volle Honiggläser und einen wunderschönen Sommer.
Franziska Ruprecht

2 Gedanken zu „Der Schweiz geht der Honig aus – er wird zu einer raren Spezialität“

  1. Danke für das Aufgreifen dieses heiklen Themas. Auf dem Wochenmarkt in Freiburg verlangten die welschen Imkerkollegen noch bis in den Winter hinein 10 Franken / 500-Gramm-Glas. Gestern kostete der Honig bei den gleichen Imkern 12 Franken…
    Ich finde, der Verein sollte, unter Umständen abgestimmt nach Regionen, einen Richtpreis für unser Vereinsgebiet definieren. Basis müsste eine Befragung bei allen Vereinsmitgliedern (oder stichprobenartig von einigen ausgewählten) sein. Dann könnte der Durchschnitt pro Region als Richtpreis gelten und vom Vorstand vereinsintern kommuniziert werden.
    Für mich wäre das eine grosse Hilfe bei der Preisgestaltung.

  2. Also hier im Bernbiet sind die Preise auch unterschiedlich. Auf dem Markt oder in ausgesuchten Läden ist der Preis für 500g zwischen Fr. 13.- bis 14.50. Ich verkaufe meinen Honig für Fr. 13.- mit Siegel (creme). 250g und 1Kg Gläser fülle ich nicht mehr ab. Kauft ein Kunde 1Kg oder mehr, so gilt der Kilopreis Fr. 24.-
    Grüsse
    Harry Zartl
    Bienenberater VDRB/Imkerverein des Sensebezirk.

Schreibe einen Kommentar zu Simon Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert